von Roland Scheumeister
11. Spieltag Oberliga Staffel Süd
VfB Krieschow – VfB Auerbach 0:2 (0:1)
VfB: Mellack – Bittroff, Knechtel (87. Grimm), Dreßler – Zurawsky – Pahlow (79. Tesche), Zizka (64. Antosiak), Gerstmann, Michalski – Pereira Rodrigues (79. Stephan), Hebler
Tore: 0:1 (11.) Kaiser, 0:2 (88.) Bauer
Schiedsrichter: Jason Poser (Weimar)
Zuschauer: 240
Mit dieser bitteren Heimpleite hat unsere Mannschaft nicht nur ihre Ergebniskrise verschärft, sondern mit einem ideenlosen und mental schwachen Auftritt enttäuscht. Mit dem fünften sieglosen Punktspiel in Folge ist unser VfB momentan meilenweit von den eigenen Ansprüchen – und auch von der Konkurrenz erwarteten Rolle als meistgenannter Meisterschaftsanwärter – entfernt und steckt im Tabellenmittelfeld fest. Fazit des treuen Anhangs wie auch der sportlich Verantwortlichen: „Es kann nur besser werden.“
Mit dem Anpfiff gingen beide Teams engagiert zur Sache, doch nennenswerte Torchancen blieben zunächst aus, da sich das Geschehen weitgehend zwischen den Strafräumen abspielte. Die Gäste nutzten jedoch einen Konter, um die derzeit größte Krieschower Schwäche offenzulegen – das Abwehrverhalten. Mit schnellem Umkehrspiel kombinierten sich die Auerbacher in unseren Strafraum, und unsere Abwehr stand Spalier, als Tim Kaiser unbedrängt ins kurze Eck einschieben konnte. Einmal mehr mussten unsere 1921er einem frühen Rückstand hinterherlaufen.
Das Bemühen um den Ausgleich war zweifellos da, doch die Mannschaft kam nicht in die Gänge, agierte ideenlos und zerfahren, während die Vogtländer mit Kontern stets gefährlich blieben. Auch nach dem Seitenwechsel blieb es bei fehlerhaftem Spiel, vielen Ballverlusten und Stückwerk. Bei einigen guten Ansätzen war die Gästeabwehr um ihren aufmerksamen Keeper stets zur Stelle. Aus ihrer sicheren Defensive heraus suchten die Auerbacher mit Distanzschüssen die Entscheidung. So musste sich Sebastian Mellack zweimal mächtig strecken, und ein weiterer Schuss strich knapp am Tor vorbei.
Unsere Elf mühte sich vergebens, fand aber keine Mittel, den Rückstand aufzuholen. Mit einem weiteren Konter – entstanden aus einem Einwurf in der eigenen Hälfte und mit zwei schnörkellosen Pässen perfekt ausgespielt – machten die Gäste schließlich den Deckel drauf.
Auerbachs Trainer Sven Köhler war froh über den nicht unbedingt erwarteten Dreier:
„Wir mussten bei guten Krieschower Angriffen kompakt verteidigen und haben so einige brenzlige Situationen überstanden. Wir hatten zwar weniger Möglichkeiten als sonst, diese aber effektiv genutzt.“
Angesichts der Leistung seiner Mannschaft bitter enttäuscht äußerte sich indes Cheftrainer Robert Koch:
„Nichts von unseren Vorgaben wurde umgesetzt. Es war das i-Tüpfelchen auf diesen momentanen Abwärtstrend. Nach diesem blutleeren Auftritt meiner Mannschaft muss einiges intern aufgearbeitet werden.“
9. Spieltag Landesliga Staffel Süd
Dem favorisierten Gegner den Schneid abgekauft
VfB Krieschow II – Victoria Seelow 1:1 (0:1)
VfB: Pflug – Kummer (58. Künzel), Kotrri, Schieskow, Schmidt (64. Bernhardt) – Semeniuk, Tesche (90+4. Scheppan) – Seibt, Stephan – Richter, Gutar
Tore: 0:1 (12.) Flaig, 1:1 (90+2.) Gutar
Schiedsrichter: Luca Schwarz (Großziethen)
Zuschauer: 124
Auch in diesem Verfolgerduell bestätigte unsere zweite Garnitur, dass sie nicht zufällig auf Rang drei der Tabelle rangiert. Die taktisch geprägte Partie entwickelte sich zu einem rassigen Kick, da der souverän leitende Schiedsrichter viel laufen ließ und somit selten den Spielfluss unterbrach. Beide Kontrahenten störten früh und neutralisierten sich weitgehend, sodass trotz guter Landesligaqualität nur wenige Torchancen entstanden.
Der VfB überließ den Seelowern zunächst die Spielgestaltung, wodurch die Gäste etwas griffiger wirkten. Dennoch hatte unsere Elf die erste gute Gelegenheit, die Victoria-Keeper Maurice Geisler stark parierte (10.). Nach einem Ballverlust und schwachem Umschaltspiel ging Seelow durch Lennard Flaig in Führung. Davon wachgerüttelt kamen unsere Jungs besser ins Spiel, holten mehrere Eckbälle heraus und verpassten kurz vor der Pause nur knapp den Ausgleich, als Aaron Stephan den Pfosten traf.
Nach der Pause stellte Trainer Thomas Schmidt taktisch um: Der VfB verteidigte höher, attackierte konsequenter und störte früh das Aufbauspiel der Gäste. Ein Seelower Konter führte zu deren einziger echten Chance im zweiten Durchgang, die Jason Schieskow stark auf der Linie klärte. Der VfB drängte weiter auf den Ausgleich, vergab jedoch mehrere gute Möglichkeiten, unter anderem durch Stephan nach einem Traumpass von Tesche.
Erst in der Nachspielzeit belohnte sich das Team: Nach einem Foul an der Strafraumgrenze verwandelte Edy Gutar den fälligen Freistoß direkt zum 1:1-Endstand – ein hochverdienter Punkt nach großem Kampf.
Trainer Thomas Schmidt:
„Die Mannschaft hat sich heute mental stark präsentiert, bis zum Schluss an sich geglaubt und dem Gegner in der zweiten Halbzeit den Schneid abgekauft.“






