Von Roland Scheumeister
7. Spieltag Oberliga Staffel Süd
VfB Krieschow – SC Freital 2:2 (0:1)
VfB: Mellack – Bittroff (70. Dreßler), Knechtel, Grimm – Raak, Pahlow (88. Seibt), Gerstmann (88. Stephan), Zurawsky, Felgenträger (70. Michalski) – Zizka (77. Hebler), Pereira Rodrigues
Tore: 0:1 (19.) Schiemann, 1:1 (49.) Zurawsky, 2:1 (63.) Zizka, 2:2 (74., Foulelfmeter) Weidauer
Schiedsrichter: Smakman (Ludwigslust)
Zuschauer: 232
Beide Teams starteten intensiv, flott und zielstrebig in die Partie, die sich schnell zu einem hochklassigen Spitzenspiel entwickelte. Es ging rauf und runter. Die Gäste wirkten anfangs etwas abgezockter und nutzten einen Abspielfehler im Krieschower Spielaufbau zur Führung. SCF-Angreifer Colin von Brezinski setzte sich durch und legte für Bruno Schiemann auf, der aus kurzer Distanz einschob.
Die Freitaler profitierten im weiteren Verlauf auch von einigen strittigen Schiedsrichterentscheidungen, die immer wieder den Spielfluss des VfB unterbrachen. Mit Chancen auf beiden Seiten ging es schließlich mit dem knappen Rückstand in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel legte Krieschow noch einmal zu. Schon gegen Ende der ersten Hälfte war das Team besser ins Spiel gekommen – und nun belohnte sich die Mannschaft: Martin Zurawsky köpfte nach einem präzisen Freistoß von Steve Zizka zum Ausgleich ein (49.).
Angetrieben vom Treffer suchte der VfB sofort die Entscheidung. Das Spiel wurde nun hektischer und intensiver, geprägt von vielen kleinen Nickligkeiten. Auch weil das Schiedsrichterkollektiv, der Partie nicht gewachsen, keine klare Linie fand. Freital kam durch Colin von Brezinski zu einer großen Gelegenheit, die Sebastian Mellack jedoch glänzend parierte. Im direkten Gegenzug sorgte Steve Zizka mit einem starken Solo über die rechte Seite und einem wuchtigen Abschluss ins kurze Eck für die vielumjubelte Führung (63.).
Doch nur wenig später der Aufreger: Nach einem vermeintlichen Foul von Bastian Dreßler zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt – eine höchst umstrittene Entscheidung, die Weidauer eiskalt zum 2:2 nutzte. Die Emotionen an der Seitenlinie kochten hoch.
In der Schlussphase verteilte der Unparteiische zahlreiche Gelbe Karten, wirkte dabei aber weiterhin überfordert und ließ die klare Linie vermissen. Am Ende stand ein leistungsgerechtes, aber hitziges Unentschieden, das den Zuschauern einen spannenden und umkämpften Fußballnachmittag bot.
Cheftrainer Robert Koch, sonst zurückhaltend bei Kritik, fand diesmal deutliche Worte über die Schiedsrichterleistung: „Das war ein Geschenk für den Gegner. Natürlich müssen wir konsequenter verteidigen, damit es gar nicht erst zu so einer Situation kommt. Aber in einem Spitzenspiel dieser Liga braucht es mehr Qualität von den Unparteiischen.“
Sein Gegenüber Christopher Beck sah den Strafstoß hingegen als berechtigt an.
Klarer Sieg nach abgeklärtem Auftritt
VfB Krieschow II – VfB Trebbin 3:0 (1:0)
VfB: Siepert – Kotrri, Schieskow, Künzel, Dreßler – Semeniuk, Richter, Kummer, Bernhardt (78. Londono Ramirez) – Gutar – Stephan
Tore: 1:0 (40.) Stephan, 2:0 (71.) Richter, 3:0 (89.) Richter
Schiedsrichter: Tom Schulze (Koßwig)
Zuschauer: 74
Unser Team II mischt nach dem vierten Sieg weiterhin ungeschlagen an der Tabellenspitze mit. Trotz einer dünnen Personaldecke lieferte die Mannschaft von Trainer Thomas Schmidt ihr bislang bestes Spiel ab. Der erstmals im Sportpark gastierende VfB Trebbin konnte die Partie nur kurz offen gestalten und hatte in der Anfangsphase sogar eine Großchance zur Führung. Hier war unserem Team das Glück hold, als der Trebbiner Angreifer aus kurzer Distanz über das Tor schoss.
Nach diesem Warnschuss übernahmen die Hausherren die Kontrolle und standen defensiv sehr kompakt. Gäste-Keeper Andre Wendt parierte zunächst stark gegen Tim Richter, und den Nachschuss klärten die Gäste von der Linie (27.). Kurz vor der Pause fiel dann das verdiente 1:0: Aaron Stephan, zuvor bereits in der Oberligamannschaft im Einsatz, verwertete einen Eckball von Maximilian Kummer per Kopf.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Trebbiner das Spiel optisch etwas offener gestalten, blieben jedoch stets in der stabilen VfB-Abwehr hängen. Offensiv machten die Gastgeber weiter Druck: Nach einer Flanke von Kummer wurde Florian Bernhardt vor der Linie geblockt, und Stephan traf im Nachsetzen nur den Pfosten. Das 2:0 lag in der Luft – und fiel schließlich, als Tim Richter eine Vorlage von Eddy Gutar nutzte (71.). Den Schlusspunkt setzte erneut Richter, der nach einem Einwurf von Dreßler per Dropkick von Gutar bedient wurde und den Ball sehenswert per Außenrist ins lange Eck zum 3:0-Endstand versenkte.
Mit dieser souveränen Vorstellung sammelte die Mannschaft weiteres Selbstvertrauen für die kommende Aufgabe beim FV Erkner (Samstag, 04.10., 13:00 Uhr). Zwar konnte Krieschow an gleicher Stelle im März einen 8:0-Kantersieg feiern und auch das Hinspiel im vergangenen Herbst mit 4:1 für sich entscheiden, doch die Randberliner sind mittlerweile besser in Tritt gekommen. Nach einer klaren Auftaktniederlage (0:7 gegen Wernsdorf) stabilisierte sich das Team, verlor gegen Aufstiegsanwärter Seelow nur knapp (1:2) und feierte zwei Auswärtssiege in Großziethen (3:2) und Hohenleipisch (2:0). Der erste Heimerfolg soll nun gegen den VfB folgen – unsere Elf ist also gewarnt.