Von Roland Scheumeister
VfB Krieschow – Einheit Wernigerode 1:2 (1:0)
VfB: Mellack – Pahlow (90. Wojenmaster), Knechtel, Grimm – Raak (65. Seibt), Zizka, Zurawsky, Gerstmann, Michalski (72. Antosiak) – Pereira Rodrigues (72. Stephan), Hebler
Tore: 1:0 (5.) Hebler, 1:1 (72.) St. Louis, 1:2 (88.) St. Louis
Schiedsrichter: Oskar Lämpel (Dresden)
Zuschauer: 308
Mit hohen Erwartungen und nach einem erfolgreichen Auftakt gingen unsere Jungs als klarer Favorit in die Partie. Die Startphase bestätigte das: Bereits in der 3. Minute verpasste Martin Zurawsky nur knapp die Führung. Zwei Minuten später durfte gejubelt werden – Kapitän Andy Hebler versenkte einen Freistoß unhaltbar im gegnerischen Tor.
Es ging weiter in Richtung Wernigeröder Kasten, und alles schien unter Kontrolle. Doch die Gäste schüttelten den frühen Schock ab, kamen besser ins Spiel und nahmen unseren Local Heroes nach und nach den Schwung. Glück hatte der VfB in der 13. Minute, als ein missglückter Abwehrversuch am leeren Tor vorbeitrudelte, und erneut in der 19., als ein Einheit-Stürmer freistehend verzog. Auf der Gegenseite köpfte „Zurri“ über das Tor. Die erste Halbzeit blieb von vielen kleinen Fouls und Unterbrechungen geprägt – ein echter Spielfluss kam kaum auf.
Auch nach der Pause änderte sich wenig. Die eigenen Ansätze verliefen im Sand, Fehlpässe häuften sich, und die Partie plätscherte dahin. Nach dem – gemessen am Spielverlauf – nicht unverdienten Ausgleich der Gäste (72.) ruckte der VfB zwar nochmal an, fand jedoch keine Mittel gegen die leidenschaftlich und mit vielen kleinen Fouls verteidigenden Wernigeröder. In der 88. Minute fiel dann der bittere Knock-out: Ein abgefälschter Ball landete im Krieschower Netz.
Die Schlussoffensive, in der selbst Torwart Sebastian Mellack vorne auftauchte, brachte nichts Zählbares mehr. So blieb es bei einer unerwarteten und schmerzhaften Heimpleite.
Auf der Pressekonferenz spiegelte sich die Gefühlslage wider: Einheit-Coach Florian Mehr lobte das Krieschower Umfeld und freute sich über den taktisch clever erkämpften Auswärtssieg. VfB-Trainer Robert Koch hingegen war sichtlich angefressen:
„Die Mannschaft hat heute ihr zweites Gesicht gezeigt und völlig verdient verloren. Ich hoffe, es war der Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt – denn so eine Leistung reicht nicht für die Oberliga. Das muss schonungslos aufgearbeitet werden.“