Von Roland Scheumeister
VfB Krieschow – Germania Halberstadt 4:2 (4:0)
VfB: Mellack – Gerstmann, Grimm, Knechtel, Fuchs – Pahlow (77.Tesche), Raak (85.Kamke) – Michalski (77.Schieskow), Antosiak (67.Felgenträger), Pereira Rodrigues – Schulz
Tore: 1:0 (7.) Pereira Rodrigues, 2:0 (19.) Fuchs, 3:0 (30.) Michalski, 4:0 (39.) Knechtel, 4:1 (62.) Rust, 4:2 (83.) Klaschka
Zuschauer: 324
Schiedsrichter: Lucas Leihkauf (Plauen)
Nach der bitteren Pokalniederlage zeigte der VfB Krieschow im letzten Heimspiel der Saison genau die Reaktion, die sich alle erhofft hatten – und wie: Mit einem überragenden Auftritt in der ersten Halbzeit wurde Germania Halberstadt förmlich überrollt.
Trotz des Fehlens einiger Leistungsträger – darunter Kapitän und Torgarant Andy Hebler sowie Routinier Martin Zurawsky – dominierte die Heimelf von Beginn an das Spielgeschehen. Bereits in der 7. Minute setzte sich Migo Rodrigues nach einem Pass durchs Mittelfeld im Laufduell durch und verwandelte überlegt zur frühen Führung.
Der VfB blieb am Drücker. In der 19. Minute eroberte Janis Fuchs den Ball selbst, startete zu einem energischen Sololauf und ließ dem Halberstädter Keeper keine Chance – 2:0. Kurz darauf erhöhte Toby Michalski, der sich auf der linken Seite stark durchsetzte und den Ball unhaltbar ins lange Eck schoss. Den Schlusspunkt einer bärenstarken ersten Hälfte setzte Abwehrchef Philipp Knechtel mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke – das 4:0 zur Pause war Ausdruck der klaren Überlegenheit.
In der zweiten Halbzeit schalteten die 1921er einen Gang zurück und verloren dadurch ein Stück weit die Spielkontrolle. Die Gäste aus dem Harz nutzten das und betrieben mit zwei Treffern von Rust (62.) und Klaschka (83.) Ergebniskosmetik. Zwischendurch vergab Krieschow zwei „Hundertprozentige“, während Halberstadt unter anderem mit einem Pfostenschuss gefährlich blieb. Torwart Mellack verhinderte mit einer starken Parade einen weiteren Treffer, auf der Gegenseite scheiterte ein sehenswerter Angriff über Schulz und Rodrigues knapp.
Unterm Strich bleibt ein völlig verdienter Heimsieg – basierend auf einer dominanten ersten Halbzeit. Und dieser Erfolg wurde zusätzlich belohnt: Da der VfL Halle zeitgleich in Freital unterlag und Krieschow das klar bessere Torverhältnis aufweist, krönte sich das Team zum Vizemeister der Oberliga Süd 2024/25 – zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte.
Stimmen zum Spiel:
Germania-Coach Manuel Rost gratulierte fair: „Glückwunsch an Krieschow zum verdienten Sieg. Immerhin konnten wir die zweite Halbzeit mit 2:0 für uns entscheiden.“
VfB-Cheftrainer Robert Koch zeigte sich zufrieden:
„Wir wollten die Pokalniederlage verarbeiten und eine entsprechende Reaktion zeigen – das ist uns mit einer starken ersten Halbzeit gelungen. Auch in der zweiten Hälfte hatten wir noch zwei hundertprozentige Chancen. Insgesamt können wir auf eine gute Saison zurückblicken – auch wenn das große Ziel, den Landespokal zu holen, leider verfehlt wurde.“
Spielabbruch nach Halbzeit-Torfestival: VfB Krieschow II führt 10:0 gegen Pneumant Fürstenwalde
VfB Krieschow II – Pneumant Fürstenwalde
Spielabbruch zur Halbzeit beim Stand von 10:0
Tore:
1:0 (6., Foulelfmeter) Gutar
2:0 (8.) Kamke
3:0 (10., Foulelfmeter) Schmidt
4:0 (15.) Wulff Pereira
5:0 (16.) Gutar
6:0 (19.) Kotrri
7:0 (22.) Kotrri
8:0 (24.) Semeniuk
9:0 (40.) Semeniuk
10:0 (42.) Gutar
Zuschauer: 80
Schiedsrichter: Steffen Seifert (Zinnitz)
Ein Spiel, das als reguläre Partie geplant war, endete bereits nach 45 Minuten mit einem ungewöhnlichen Spielabbruch – und einem bis dahin torreichen Verlauf.
Die Gäste aus Fürstenwalde reisten nur mit neun Spielern an. Eine sehr kurzfristige Anfrage zur Spielverlegung – lediglich drei Tage vor dem geplanten Termin – konnte vom VfB aus organisatorischen Gründen nicht bewilligt werden.
Auf dem Platz zeigte sich der Klassenunterschied von Beginn an. Die stark aufspielende zweite Mannschaft des VfB Krieschow dominierte das Geschehen und erzielte in der ersten Halbzeit ganze zehn Tore – darunter zwei per Foulelfmeter. Besonders effektiv zeigte sich Gutar mit einem Hattrick, unterstützt von einem spielfreudigen Mittelfeld und einer konsequent agierenden Offensive.
Nach der Pause kehrten die Gäste nicht mehr auf den Platz zurück. Zwei verletzte Spieler wurden gemeldet, womit Pneumant unter die Mindestanzahl an Aktiven fiel. Schiedsrichter Steffen Seifert brach das Spiel daraufhin regelkonform ab. Über die Wertung der Partie entscheidet nun das Sportgericht.
Trotz des abrupten Endes bleibt eine starke Vorstellung der VfB-Reserve in Erinnerung – sportlich wie moralisch korrekt umgesetzt, trotz der Umstände.